Es wurde Zeit wieder einmal die Segel zu hissen und neue Eindrücke zu sammeln. Diesmal im Trubel einer Großstadt.
Vermutlich hat jeder seine Vorstellungen aus Filmen oder Erzählungen über New York. Geschichten neuerlicher Zeit als auch aus vergangenen Tagen ranken sich um diese Stadt, welche wie ein Nabel der Welt erscheint. Zeit sich selbst ein Bild zu machen.
Da es zum Zeitpunkt aufgrund der Corona Lage und der erst wieder, für Touristen, geöffneten USA nicht viele Flüge gab, war es notwendig, über Island zu fliegen. Der Anflug auf Island am Abend war für sich selbst bereits schön und lohnenswert, sodass die etwas längere Flugzeit nicht auffiel. Sicher auch ein Ziel das auf die Liste der zu besuchenden Orte kommt.
Nach dem Wechsel des Terminals für internationale Flüge auf Island ging es dann mit einem neuen Sammelflug aus der weiten Welt weiter, um schließlich am Abend mit beeindruckenden Lichtern auf dem Flughafen Newark zu landen.
Wer nicht mit dem Zug in die Stadt fahren, sondern gleich das Bus Gefühl erleben möchte, kann sich hier verschiedene Linien aussuchen. Was man schnell lernt, im Bus gibt es kein Rückgeld, also passend mitbringen und wer aussteigen möchte muss die Glocke betätigen (durch Beobachten lernt man, dass es hier ein Band als Verzierung an der Decke gibt, welches berührt werden muss).
Ist man erstmal in Manhattan findet sich schnell ein U-Bahn Zugang. Hier sei gesagt, dass das U-Bahn System eigentlich gut ist, es braucht etwas um zu verstehen was, wann wo genau fährt, aber die Taklungen und Express Linien sind ausgeklügelt, sodass man durch etwas Überlegen schnell vorankommt. Es lohnt sich vorher einmal die Karte anzuschauen um zu verstehen, was Express Linien sind, damit man sich nicht wundert, wenn man plötzlich an seiner Haltestelle vorbeifährt.
Gewohnt wurde in Brooklyn Nahe der Union St. in einem einfachen Hotel.
Inhalt
Brooklyn
Der erste Tag wurde zunächst zu Fuß bestritten. Übrigens auch wenn man das U-Bahn Netz nutzt werden etliche Kilometer beim Erkunden fällig (über die 7 Tage hatten sich 80km gesammelt).
Brooklyn selbst hat viele schöne Ecken und je näher man dem East River kommt, desto Nobler und gepflegter werden die Viertel, wie man an ersten Bildern sieht. Der Blick vom Brooklyn-Bridge Ufer hinüber auf die Skyline hat schließlich schon eine gewisse Wirkung.
Liberty & Ellis Island
Wie jeder Tourist führte der Weg natürlich auch zur Freiheitsstatue. Man kann auch mit den öffentlichen Fähren daran vorbeifahren. Wert auf die Insel möchte muss eine private Fähre nutzen. Hier sei gesagt, dass es auch für New York die Stadt Pässe mit einem Punktsystem für Eintritte gibt, die sich ggf. lohnen. Steht man vor der Statue wirkt sie kleiner, wie es die Vorstellung einem wohl vorgegaukelt. Aber mit Ihrer Geschichte wird Sie auch wieder ein gutes Stück größer. Auf der Insel selbst ist noch ein Museum sowie reichlich Verpflegung wer möchte. Seit einigen Jahren kann man auch mit einer weiteren Fähre (je nach Ticket bereits enthalten) weiter auf Ellis Island fahren. Dies war früher die Insel, auf der die Einwanderer New Yorks gelandet sind, registriert wurden und auch erst einmal in Quarantäne mussten um auszuschließen, dass Krankheiten eingeschleppt wurden.
Ausflug: Wer glaubt die Quarantäne sei eine Erfindung der Neuzeit irrt. Das Wort leitet sich eigentlich vom italienischen „quaranta“ – „40“ ab. Dies war die Zeit, welche Einreisende nach Venedig 1377 auf einer ausgelagerten Insel verbringen mussten, bevor Venedig betreten werden durfte.
Beeindruckend war das Museum auf dieser Insel. Es zeigt die Geschichte der Einwanderung. Einzelne bewegende Geschichten von Personen, die Ihr Leben in Europa und anderen Teilen der Erde zurückließen, auch im Bewusstsein, dass Sie zu dieser Zeit vermutlich nie wieder ihr angestammtes zu Hause sehen werden. Wer sich hier vertiefen möchte findet eine ganze Welt auch die spätere Geschichte bis hin zum Ku Klux klan.
Groundzero
Am Ort des 11. September ist sowohl eine große Haltestelle / Passage entstanden, welche einen Phönix aus der Asche zeigen soll als auch das eigentliche Denkmal in Form des Grundrisses der Twin Towers mit einem Wasserfall.
Manhatten
Wohl als Herz New Yorks zu bezeichnen bildet Manhattan das Zentrum. Der Ort an dem viele Filme und Serien spielen, an dem flaniert wird und sich viele der bekannten Geschäfte aneinander reihen. Hier kann man sich auch einfach einmal in das Getümmel stürzen und treiben lassen. Zu entdecken gibt es viel.
Wer sich übrigens wundert, warum teilweise große orangene Pylonen auf der Straße stehen, aus welchen Wasserdampf aufsteigt, dem sei gesagt, dass New York zu einen der ersten Städte gehörte, welche ein Fernwasserdampf-System nutzte. Durch komplexe Ventile und ältere Rohre wird es notwendig ab und an wieder Dampf abzulassen, damit es nicht zu Unfällen kommt (welche Ausmaße diese annehmen können ist gut zu recherchieren).
Kulinarisch findet sich eine große Vielfalt. Wer authentisch asiatisch Essen möchte findet sich in Chinatown wieder. Aber auch die Diner und vor allem die Bagelbakery’s sind für einen vollen Tag praktisch. Aktuell scheint französisches Essen beliebt zu sein. Als praktisch erwies sich der Zabar’s auf der Westseite des Central Parks.
Wer zur richtigen Zeit über Thanks Giving dort ist kann einmal die Macy’s Parade erleben. An der Broadway Ticket Box lernte man einige Leute kennen, welche aus den ganzen USA extra für diesen Tag angereist waren. Zum vollen Programm gehört ein Abstecher in das Kaufhaus, die Inflation Ceremony (hierfür müsste man wirklich viel Zeit einplanen) am Abend davor sowie die eigentliche Parade.
Kultur
Hier hat New York wirklich viel zu bieten. Jegliche Musikrichtung und Kunstform wird bedient. Wer sich ein Broadway Musical anschauen möchte dem sei die Ticket Box (tkts) am Times Square empfohlen. Dort erhält man günstigere Resttickets. Hat sich wirklich gelohnt und war anders (besser) als erwartet. Für Jazz begeisterte ist natürlich auch das Village Vanguard zu erwähnen. Tickets sollte man hier vorher online kaufen. Bis heute der kleine Jazz Club in dem viele Größen des Jazz sich die Klinke in die Hand gegeben haben. Allein für diese Szene bräuchte man deutlich mehr Zeit um sich zurecht zu finden.
Museen
Guggenheim, MoMa, MET alles bekannte Namen und auch lohnenswert. Aber darüber hinaus hat New York auch viel geschichtliche Museen zu bieten. Genannt sei das „National Museum of the American Indian“ welches die Geschichte der native American’s speziell in New York beleuchtet. Das „American Museum of Natural History“ welches eine unglaubliche Grüße aufweist und auch für Kinder aufbereitete und faszinierende Inhalte bietet. Die Kunstmuseen sind leider nicht unbedingt nach Zeit, Zusammenhang oder Künstlern sondern oft nach den Besitzern / Sammlungen geordnet.
Roof Tops
Um einen Rundblick über New York zu bekommen ist sind die bekannten Dächer beliebt. Seit kurzer Zeit ist hier eine neue Attraktion zu besuchen „The Edge“ im neu geschaffenen Stadtteil „Hudson Yards“. Interessant hier ist, dass dieses Stadtteil auf dem Zug Storage der U-Bahn entstanden ist und versucht sich möglichst umweltfreundlich zu betreiben. Während des Wartens auf den Aufzug für die Platform, welche übrigens auch eine Glasfläche zum hinunterschauen bietet, kann man sich über die Geschichte belesen. Neben diesem Ausblick lohnt sich auch ein Blick auf das Rockefeller Center mit einem schönen Blick auf den Central Park.
Central Park
Fast ein kleines Stück Natur. Der Central Park ist ein Überrest der ursprünglichen Umgebung und auch die Lunge der Stadt. Natürlich wurden auch hier die meisten Dinge verändert – dies kann man sich auch sehr gut im „National Museum of the American Indian“ anschauen. Verschiedne Künstler geben hier ihr Bestes. Wer sich kurz ausruhen möchte oder in Ruhe seinen Bagel essen, der findet hier einen Platz.
Harlem – Take the „A“ Train
Soziale Geschichte, Musik Geschichte, Charaktere. Dies alles akkumuliert in Harlem an jeder Ecke. Wie schon Duke Ellington in seinem Lied textete führt die „A“ Linie hinein in das Herz Harlems, wenn man den Central Park hinter sich lässt. Lohnenswert ist hier eine „Free Walking Tour“. Mit etwas Glück erwischt man einen Guide welcher selbst ein Teil der Geschichte dort ist und aus erster Hand über Malcom X und andere Größen erzählen kann. Auch ein Besuch eines Gospel Konzerts lohnt sich. Mit den Klischees und Vorurteilen vergangener Tage hat dieses Viertel nicht mehr viel zu tun.
High Line
Mitten durch Manhattan zieh sich die „High Line“. Ehemals eine oberirdische Straßenbahnlinie wurde diese zurückgebaut und führt über Kilometer mitten durch Manhattan bis hin zum neuen Stadtteil „Hudson Yards“ und bietet versteckte Einsichten in Gebäude und auf Straßen der pulsierenden Metropole. Es lohnt sich eine Tag- und eine Nachttour hier zu unternehmen.