Der Vogel und der Fuchs

In sanfter Ruhe liegt die Landschaft, tief verschneit und entlang des beständigen Feldes erstreckend. Ein einzelner Baum, reich behangen mit Schnee, erhebt sich majestätisch inmitten einer Weide. Nur ein schmaler Abschnitt des Zauns, der diese umschließt, ist sichtbar. Ein rotbraunes Geschöpf mit tiefschwarzer Nase und spitz zulaufenden Ohren bewegt sich im Trab, geschickt die hohen Schneeschichten durchquerend und dabei die markanten Spuren eines Vierbeiners hinterlassend. Es ist ein Fuchs, der entschlossen auf den Baum zusteuert, an dem er vermutet, dass sich kürzlich ein Vogel niedergelassen, den er zuvor beobachtet hatte. Seine List besteht darin, den Vogel auf einen dünnen Ast zu locken, in der Hoffnung, dieser bricht, der Vogel erschrickt, fällt hinab und wird dem Fuchs im Schnee zur leichten Beute.

„Wie froh bin ich, Herr Vogel, Euch einmal persönlich anzutreffen. Man hat mir erzählt, dass Ihr der beste Tänzer in der ganzen Umgebung seid. Eure Grazie soll unübertroffen sein. Ist das wahr? Ihr würdet mein Herz erfreuen, wenn Ihr mir eine Probe Eures wunderbaren Tanzes geben würdet“, sprach der Fuchs.

„Ihr schmeichelt, Herr Fuchs, auch wenn Euer Spiel durchschaubar scheint. Doch merkt Euch: Ein Vogel fürchtet nicht das Brechen des Astes unter ihm. Nicht, weil er dem Ast vertraut, sondern seinen eigenen Flügeln“, erwiderte der Vogel.

„Wenn Ihr also euer Anliegen ernst meint, Herr Fuchs, so will ich Euch nicht nur zeigen, was Ihr wünscht, sondern dies mit Euch teilen. Doch glaubt nicht, dass ich Euch auf den Leim gehe, denn unser Element sind die Lüfte, die Ihr nicht kennt.“